Projekt 2008ff - Exkursionen

Laufen - Staunen -Genießen

"Wenn wir bauen wollen,
beschau'n wir erst den Platz, zieh'n einen Riss:
Und seh'n wir die Gestalt des Hauses nun,
dann müssen wir Baues Aufwand schätzen.
Ergibt sich's, dass er über uns're Kräfte,
was tun wir, als den Riss von neuem zieh'n
mit weniger Gemächern oder ganz
absteh'n vom Bau?."
William Shakespeare, Dramatiker (1564 - 1616)
aus: "König Heinrich IV.", I, 3 (Lord Bardolph)

Fast die gesamte Stadt war am 24. April 2007 auf den Beinen, um der Jury des Landes Nordrhein-Westfalen zur Vergabe einer Landesgartenschau 2010 die Bereitschaft zur Ausrichtung in Hemer zu demonstrieren.

Unbeschreiblich war dann am 2. Mai 2007 der Jubel über die Entscheidung für Hemer als Gartenschaustadt 2010; ein Feuerwerk vom Dach des Rathauses verkündete schon in der Nacht zuvor die frohe Botschaft.

Bis zur Eröffnung am 17. April 2010 wollten die Hemeraner nicht warten; sie wollten laufend über den aktuellen Stand der Planungen sowie der Bauarbeiten informiert werden. So veranstaltete auch der Förderverein etliche Baustellenführungen unter dem Motto Laufen - Staunen - Genießen. Es ging über Stock und Stein, vorbei an Abraumhalden abgerissener Kasernengebäude und Baugruben, hinein in Rohbauten und hinauf auf die Höhe des Jübergs.

Bürgermeister Michael Esken und Geschäftsführer Peter Friedrich konnten für viele Wanderungen über das Gelände gewonnen werden - mit Mikrofon in der Hand und transportablem Lautsprecher auf dem Rücken.

Wer sich auch auf zwei Rädern sicher fühlte, konnte das Gebiet mit dem Segway "erfahren".

So wuchsen in Hemer und Umgebung Tag für Tag ein Stück mehr die Begeisterung und der Stolz über den Umbau eines ganzen Stadtteils - verbunden mit der Modernisierung der Infrastruktur auch anderer großer Bereiche der Stadt am Felsenmeer. Das war natürlich nicht umsonst zu haben. Millionen an Fördermitteln flossen nach Hemer, und große Summen mussten auch vom Stadtrat bewilligt werden. Und am Ende muss man feststellen:

Es hat sich gelohnt! Hemer hat sich zu einem starken Stück Südwestfalen entwickelt!

In Kooperation mit dem Verkehrsverein und unter der Leitung von Peter und Ursula Reinhard ging es im Jahr 2008 nach Rietberg im Kreis Gütersloh, der Stadt der NRW-Landesgartenschau 2008. Etliche Ideen konnten aus Ostwestfalen nach Hemer mitgenommen und auf die eigenen Gegebenheiten angepasst umgesetzt werden - dazu auch die Vision eines florierenden Fördervereins.

Das Exkursionsangebot mit Fahrten zu regionalen und Internationalen Gartenschauen ist ein Dauerbrenner für das Ehepaar Reinhard und ihre Unterstützer geblieben. Es ging unter anderem zu Bundesgartenschauen nach Bingen (2008), Schwerin (2009), Koblenz (2011), ins Havelland (2015), zur Floriade nach Venlo (NL 2012), zu Internationalen Gartenschauennach Hamburg-Wilhelmsburg (2013) und Berlin-Marzahn (2017) - und immer wieder auch zu Landesgartenschauen wie z. B. nach Bad Essen (2010), Bad Nauheim (2010), Zülpich (2014), dem Bewerbungskonkurrenten von Hemer im Jahr 2010, Papenburg (2014), Bad Zwischenahn (LGS-Baumschulpark 2015), Bad Lippspringe (2017) und Würzburg (2018).

Auf große Resonanz in der Region stieß auch die Aktion Offene Gärten im Ruhrbogen, für die sich in Hemer vor allem Eva-Maria Rittinghaus stark machte. Seit dem Jahr 2009 werden private Gärten in inzwischen acht Städten der Region für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht - in Arnsberg, Balve, Fröndenberg, Hemer, Iserlohn, Menden, Neuenrade, Sundern und Wickede. An mehreren Sonntagen öffnen Gartenbesitzer die Pforten zu ihren grünen Oasen, um Gästen Einblicke zu gewähren, Inspiration zu bieten und mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen.