"Planst du für ein Jahr, so säe Korn. Planst du für ein Jahrtausend, so pflanze Bäume." Ein besseres Beispiel für Nachhaltigkeit als dieses chinesische Sprichwort gibt es kaum. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden im Sauerlandpark viele Bäume gepflanzt und vom Förderverein mit Erfolg um Baumpatenschaften geworben.
"Ein (Paten-)Onkel, der Gutes mitbringt,
ist besser als eine Tante, die bloß Klavier spielt."
Wilhelm Busch, Zeichner, Maler, Schriftsteller (1832 - 1908)
Aus der kirchlichen Beauftragung zum Patenamt, die eine enge Beziehung zwischen Paten und Patenkindern voraussetzt, hat sich eine Reihe von Traditionen entwickelt, die über die ursprünglich geistlichen Aufgaben eines Paten hinausreichen und somit ein weiter gefasstes Verständnis von Patenschaft und der daraus resultierenden Verantwortung.
Und diesen Gedanken haben die damalige Landesgartenschau GmbH und der Förderverein aufgegriffen: Gutes tun, Pate werden und ein Geschenk überreichen. Dabei ist dem Vereinsvorstand - in Ergänzung zu dem oben zitierten Wort des Humoristen Wilhelm Busch - die Patentante natürlich genauso lieb wie der Patenonkel.
193 Paten-Bäume
Das Vorstandsmitglied Ruth Schmitz koordinierte als Beauftragte für die Patenschaften und "Mutter aller Bäume" die Aktion. Der Erfolg war so riesig, dass bei Ruth Schmitz die Telefondrähte über mehrere Wochen hinweg glühten. Einzelne Personen, Familien, Vereine, Schulen, Firmen, Organisationen und alle im Rat vertretenen Parteien bewarben sich mit großzügigen Geldspenden um Patenschaften für Bäume aber auch Parkbänke und Spielgeräte im Waldspielplatz "Zwergengold". Als Paten-Bäume standen Kaiserlinden, Sommerlinden und Sumpfeichen zur Auswahl. Gepflanzt wurde im Eingangsbereich, vor dem Himmelsspiegel, am Grohe-Forum, an den Themengärten und im "Park der Sinne". Jeder Patenbaum erhielt eine auf einer Stele montierte Messingtafel, auf der die Namen von Baum und Spender eingraviert sind; jeder Spender bekam als Dank und zur Erinnerung einen Paten-Urkunde. So bleibt beim Gang durch den Sauerlandpark immer noch das stolze Gefühl:
"Das hier ist mein persönlicher Baum;
und dank meiner Geldspende kann im ,Zwergengold' gespielt und getobt werden."
Hemer vereint im
Städte-Mosaik
Im Städtemosaik der Landesgartenschau waren alle Stadtteile Hemers vertreten und nachbarschaftlich vereint. Die Ortsteile präsentierten sich mit jeweils spezifischen Beiträgen, wobei sich Geschichte und Gegenwart berührten. Die Aufgabe des Fördervereins war lediglich, die Spenden zu verwalten und satzungsgemäß weiterzuleiten.
Das «Lions-Wäldchen»
Zusätzlich zu den Baum-Patenschaften beteiligten sich die Lions Clubs der Region, insbesondere der Lions Club Hemer, mit einer Groß-Spende.
Auf den "Stadtterrassen" präsentierte sich die bunte Palette der Gartenvielfalt in Form der Themengärten. Dazu sollte auch ein Arboretum gehören, also eine Sammlung verschiedenartige Gehölze, wie sie zum Beispiel in einem botanischen Garten üblich ist.
Das Arboretum mit einer Fläche von rund 6.000 Quadratmetern befindet sich an exponierter Stelle des Parks und ragt nachhaltig generationenweit über das Landesgartenschau-Jahr 2010 hinaus.
Insgesamt sind für das Arboretum 52 Bäume 16 verschiedener Arten gepflanzt worden. Alle Bäume werden den Besuchern auf Schrifttafeln in Normal- und in Blindenschrift vorgestellt. Um die Texte kümmerten sich die Biologielehrer sowie der damalige Schulleiter des Hemeraner Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasiums Eckardt Lüblinghoff. Die Baumauswahl soll in besonderer Weise den Tast- und Geruchssinn ansprechen. Die Verantwortlichen sehen darin für diese und nachfolgende Generationen einen wesentlichen Bildungsbeitrag.
Einschließlich der Pflanzkosten lagen die Aufwendungen für das Arboretum bei rund 64.000 Euro. Die Lions Clubs Hemer und Iserlohn haben sich gemeinsam mit dem Lions Distrikt Westfalen-Ruhr dafür eingesetzt, dass von diesen Kosten rund 30.000 Euro durch Lionsfreundinnen und Lionsfreunde aufgebracht wurden. Als Anerkennung dieses Engagements hat das Projekt den Namen LIONS ARBORETUM erhalten. Damit tragen die Clubs ein deutliches Bekenntnis zu ihrem Leitwort WE SERVE in die Öffentlichkeit.
Vize-Governor Heinz-Joachim Kersting überzeugte sich vom Erfolg der Aktion bei einer Geländebesichtigung mit Hemers Bürgermeister und Lionsfreund Michael Esken. Da ihm die Bezeichnung "Lions-Arboretum" nicht einfiel, sprach er zum Vergnügen der Zuhörer vom "Lions-Wäldchen".
Sehenswürdigkeiten
als Film
Schließlich wurde noch der Film «Hemer - von der Eiszeit bis heute» in Auftrag gegeben. Der professionell produzierte Streifen im DVD-Format führt zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt - die Landesgartenschau 2010 ist darin allerdings nicht enthalten. Für dieses Event sind eigene Produktionen erstellt worden.
Und hier ist das stolze Gesamt-Ergebnis:
193 Baum-Spenden 41.840,00 €
24 Parkbank-Spenden 11.250,00 €
12 Spielgeräte-Spenden Zwergengold 6.876,28 €
8 Spenden Lions-Arboretum 30.000,00 €
54 Spenden Stadtteil-Gärten 17.182,35 €
7 Spenden Hemer-Film 7.250,00 €
6 weitere Aktionen 21.714,00 €
Spendensumme 136.612,63 €